Es gibt manchmal Momente von Begegnungen mit Tieren und Pflanzen, die scheinen nicht zufällig zu sein, scheinen uns „etwas sagen zu wollen“.

Ob wir nun daran glauben, dass sie wirklich eine Botschaft haben oder nicht, relativ sicher ist, dass wir offensichtlich einen Moment von Resonanz erleben. Wir nehmen diesen Augenblick intensiver wahr – etwas IN uns ist berührt, bewegt, wir spüren einen wahrhaftigen Kontakt mit diesem Lebewesen, der von Bedeutung zu sein scheint.

Warum ist das so und wie können wir das für uns nutzen?

Wir Menschen suchen gerne im Außen danach unser Inneres wiederzuerkennen und finden uns daher leicht in Symbolen und Metaphern wieder. Weil ein Teil von uns mit diesem Gegenstand in Resonanz geht. Es ist eine Art Suche von Spiegeln, ein „Sich-wiederfinden“, in Verbindung gehen… letztlich sogar ein Stück Identitätsentwicklung.

  • Warum berührt mich diese Schnecke gerade so, über die ich fast gestolpert wäre?
  • Wieso nehme ich sie so anders wahr, als alle anderen Schnecken?
  • Wer bin ich im Moment und im Kontakt mit dieser Schnecke?
  • Welche neue Möglichkeit, auf mich und auf das Leben zu schauen, eröffnet sich gerade?

Der Dialog mit der Natur ist in vielen alten Naturvölkertraditionen tief verankert und mit der Frage verbunden: Was kann ich hier lernen, welches „teaching“ hat die Natur für mich?

Auch im Naturcoaching und in Naturtherapie können wir das aufgreifen um uns selbst besser kennen und verstehen zu lernen. Dieser besondere Erlebensmoment lädt uns ein, inne zu halten und nachzuforschen.

Vielleicht finden wir in der Biologie und Mythologie des Lebewesens Impulse, die dieser besonderen Begegnung eine weitere Ebene der Selbstreflexion eröffnen?

Vielleicht zeigen sich im gemeinsamen Austausch neue Sichtweisen und Erkenntnise für einen möglichen Transfer?

Im Folgenden ein Textauszug zur Schnecke aus einem schönen Buch über Krafttiere.

Welche Naturbegegnungen haben Dich bisher eingeladen, etwas über Dich selbst zu lernen?

Die Schnecke bringt die Kraft der Erde und des Wassers, die alte Weisheit und die Medizin der Spirale. Sie empfieht Dir, Dich ganz langsam in spiralförmigen Kreisen zurückzuziehen. Je mehr Du nach innen gehst, desto mehr gelangst Du in Deine Mitte. Dort konzentrieren sich Deine Kräfte auf einen Punkt. Hier kannst Du Altes loslassen und Neues empfangen, bevor Du Dich langsam wieder nach außen drehst.

Das weibliche Mysterium der Spirale ist sehr alt, und man findet es überall auf der Welt. Die Spirale lehrt: Alles wechselt sich ab, und damit Du lernst, mit der Welt zu tanzen, folge ihrer Bewegung. Mal innen, mal außen, einatmen, ausatmen, mal in der Welt, mal in Dir selbst, mal wachend und mal schlafend. Alles schwingt, un dje mehr es in die eine Richtung geht, desto stärker ist auch die Bewegung in die andere Richtung.

Um in die Mitte zu kommen, folgst Du dieser ganz natürlichen Bewegung. Je mehr Du Dich nach innen konzentrierst, um so stärker spürst Du die Gleichzeitigkeit aller Dinge. Sie führt Dich in die Kraft der Langsamkeit und Meditation und öffnet Dich damit für andere Felder. Die Schnecke bringt außerdem die endgültige gründliche Auflösung von alten Angelegenheiten. Sie zeigt: Mikrokosmos gleich Makrokosmos, wie im Kleinsten, so im Größten.

aus: Krafttiere begleiten Dein Leben. Jeanne Ruland. Schirner Verlag

Empfohlene Beiträge