Eine kurze Natur-Achtsamkeitsübung die immer geht und hilft, ganz im Augenblick zu sein

Egal ob wir uns erschöpft und gestresst fühlen oder Sprühen vor Tatendrang – in beiden Fällen erleben wir manchmal, dass wir den Kontakt mit uns selbst verlieren und nicht mehr gut auf unsere Grenzen und ihre Selbstfürsorge achten. Wir sind überall, nur nicht in diesem Moment.

Damit nehmen wir uns die Chance, einen vielleicht sehr positiven Moment bewusst wahrzunehmen und zu genießen (und damit als Ressource zu verankern). Dabei ist dies gerade auch in schwierigen Zeiten besonders wichtig. Wir brauchen das Gefühl von Verbundenheit – mit uns selbst und mit unserer Umgebung. Darin liegt die Möglichkeit zum innehalten und auftanken, sich rekalibrieren, spüren, was jetzt gerade gebraucht wird.

Es löst nicht alle unsere Probleme, doch wir helfen unserem Gehirn und damit unserem ganzen Körpersystem fokussierter und sinnvoller mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Diese Art Übung wird in vielen Bereichen eingesetzt, z.B. auch in der Behandlung psychischer Krankheiten wie Traumafolgestörungen, Depressionen, u.a. Regelmäßig praktiziert, ist sie eine gute Prävention für Stressüberlastung und Überforderung, hilft bei Selbstregulation, unterstützt Gelassenheit und Zufriedenheit und hat sogar positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem.

Mit dieser Übung kannst Du also aktiv Deine psychische Resilienz stärken. Am besten jeden Tag.

Du brauchst dafür nicht viel Zeit. Es reicht auch völlig aus, ein paar Momente auf den Balkon oder vor die Tür zu gehen. Vielleicht auf dem Weg irgendwohin kurz stehen zu bleiben. Die einfache Variante. Ein paar Minuten, dafür lieber öfter. Den folgenden Ablaufvorschlag kannst Du beliebig variieren, ganz nach dem Prinzip „was tut gut“.

Stell Dich bequem hin.

Atme ein-, zweimal tief ein und aus.

Spüre dabei ganz bewusst Deine Füße auf dem Boden. Es kann helfen, sich vorzustellen, dass Du über die Füße in den Boden ausatmest.

Bleibe einen Moment dabei.

Schaue bewusst in den Himmel, auf den Baum gegenüber, die Pflanzen im Kübel, was auch immer Du an „Natürlichem“ siehst.

Nimm das was Du siehst, bewusst wahr.

Welche Farbe hat es? Welche Form? Bewegt es sich?

Sprich laut oder in Gedanken folgende Sätze:

Ich atme ein und aus.

Ich stehe jetzt gerade hier (auf dem Balkon/im Garten/vor dem Haus/im Wald).

Ich bin lebendig.

Um mich herum ist es lebendig.

Schließe für einen Moment die Augen. Atme bewusst. Spür Dich.

Genieße diesen Moment.

Öffne die Augen.

Vielleicht fällt Dir das „Genießen“ zu Beginn schwer. Versuche es wenigstens für ein paar Sekunden – jede davon wirkt auf Dein Nervensystem. Du kannst die Zeit nach und nach verlängern. Und wenn es gar nicht klappt, such Dir einen anderen Moment. Auch das darf sein.

Das Bedeutende an der Übung ist, dass Du Dich über Deine Sinne ins Hier und Jetzt holst und bewusst wahrnimmst. Natürliche Umgebung oder Gegenstände stimulieren hier besonders gut und helfen unserem Gehirn.

Die Übung funktioniert natürlich auch im Sitzen oder Liegen.

Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen.

Viel Freude und gute Selbstverbindung,
Deine Sabine

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